Kunststoffscheiben

Es gibt Sonnenschutzfolien, die speziell für das Aufbringen auf Kunststoff angefertigt werden, aber nur für die Aufbringung auf Kunststoffscheiben an Gebäuden.

Bei der Anbringung von Scheibenfolien auf Kunststoffscheiben gibt es ein grundlegendes physikalische Phänomen: Kunststoffscheiben und gängige Scheibenfolie zur Montage auf Glas haben ein völlig unterschiedliches Verhalten bei Wärmeeinwirkung. Der Kunststoff der Scheiben dehnt sich relativ stark aus, die Folie hingegen so gut wie nicht. Das führt zu Spannungen im Montagekleber der Folie, diese Spannungen entladen sich, wenn beide Materialien sich bei Temperaturunterschieden wieder zusammenziehen. Folge: Es bilden sich zwischen Folie und Kunststoffscheibe kleinere und größere Blasen, die nicht vermeidbar sind, denn egal, was dann auch unternommen wird, das Grundproblem lässt sich nicht beheben.
Unseres Wissens nach (Stand Juni 2010) gibt es keine Folie für Kunststoffscheiben, die für das nachträgliche Anbringen auf Fahrzeugen die erforderliche Allgemeine Betriebsgenehmigung (ABG) hat.

Dazu kommt: Wenn Sie Scheibenfolie, die nachträglich auf Kunststoffscheiben an Fahrzeugen aufgebracht wurde, wieder von Kunststoffscheiben entfernen wollen, werden Sie den Kleber nie mehr vollständig entfernen können, die Scheiben werden stark verkratzt bzw. bei dem Versuch, mit irgendwelchen Lösemitteln zu arbeiten, optisch stark in Mitleidenschaft gezogen.

Um auf Kunststoff montiert werden zu können, müssen Folien auch in jedem Fall mit sogenanntem wiederablösbarem Kleber (RPS-Kleber) ausgerüstet sein. Ist dies nicht der Fall, wird die Kunststoffscheibe bei Wiederablösen der Folie unrettbar zerstört.

Weitere Bezeichnungen: Plexiglas

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Verweise im Folie-Lexikon / Folie-Glossar